Hilfe auch für Nichtkatholiken

betr.: „Hilfswelle folgt auf Flutwelle“ von Dominic Johnson, taz vom 29. 12. 04

Dominic Johnson beschreibt in seinem Beitrag mit Recht ein Dilemma: Angesichts einer akuten Katastrophensituation wie jetzt in Südostasien ist die Hilfsbereitschaft groß. Auch nutzen viele kleine Organisationen die öffentliche Aufmerksamkeit, um mit Spendenappellen auf ihre sicher wichtige Arbeit in den betroffenen Ländern aufmerksam zu machen. Andererseits bleibt die so dringend benötigte Hilfe – trotz wiederholter Appelle – aus, wo diese Medienöffentlichkeit fehlt.

Doch damit beschreibt Johnson nur einen Teil der Realität der kleinen wie großen Hilfsorganisationen: Denn diese helfen auch dann und dort, wo kein Bundeskanzler seinen Weihnachtsurlaub abbricht, um die Bevölkerung um Spenden – auch kleine – für die Flutopfer zu bitten. Ganz falsch liegt Johnson allerdings mit der Vermutung, dass das Internationale Katholische Missionswerk missio e.V. nur Ländern mit „katholischer Bevölkerung“ helfen sollte. Dass missio u. a. die Einsatzfähigkeit der kirchlichen Mitarbeiter in Sri Lanka unterstützt, einem Land, in dem nur sieben Prozent der Bevölkerung katholisch sind, liegt vielmehr daran, dass diese – unabhängig von „Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigen Stand“ helfen. Da wird nicht erst gefragt, ob der Hilfsbedürftige katholisch ist …

MARTIN FUCHS, Pressesprecher missio Aachen e.V.