: Pannen über Pannen
Startprobleme bei Umsetzung von Hartz IV dauern an. Rund 10.000 Betroffene gestern noch immer ohne Geld
NÜRNBERG ap ■ Die Startschwierigkeiten bei der Umsetzung der Arbeitsmarktreform Hartz IV dauern an. Wegen falsch angegebener Kontoverbindungen hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gestern tausende Arbeitslosengeld-II-Empfänger noch immer kein Geld auf dem Konto. Die von Bild genannte Zahl von 10.000 Betroffenen wollte BA-Sprecher Ulrich Waschki zwar nicht bestätigen. „Die Größenordnung ist aber nicht so falsch“, sagte er.
Betroffene könnten in den örtlichen Arbeitsagenturen Barauszahlungen erhalten. Waschki betonte, die Auszahlungsprobleme gingen nicht auf eine erneute Computerpanne zurück. Es gebe bundesweit aber zahlreiche Einzelfälle, in denen Hartz-IV-Empfänger oder Sachbearbeiter Daten falsch angegeben hätten.
Die Kosten für die Computerpanne am Wochenende vor dem offiziellen Start der Arbeitsmarktreform will die Behörde nach eigenen Angaben den betroffenen Geldinstituten erstatten. Die Höhe der Kosten wurde zunächst nicht beziffert.
Ob die BA den finanziellen Mehraufwand für den Fehler an die Softwarefirma weitergeben wird, die mit der Schnittstelle zur Auszahlung des Arbeitslosengeldes II betraut war, ist nach BA-Angaben derzeit noch offen. BA-Chef Weise hatte in einer ersten Einschätzung am Dienstag die Firma verantwortlich für die Computerpanne gemacht. Banken und Sparkassen hatten wegen der Panne mit falsch übermittelten Kontonummern rund 1,8 Millionen Überweisungen zum Teil am Neujahrswochenende per Hand korrigieren müssen.