WEST-LB : Bankchef schmeißt mitten in der Krise hin
DÜSSELDORF | Führungskrise bei der angeschlagenen WestLB: Nach nur einem Jahr verlässt der Vorstandsvorsitzende Heinz Hilgert überraschend Deutschlands drittgrößte Landesbank. Der Manager begründete den Schritt in einer persönlichen Erklärung damit, dass er für die nötigen Sanierungsschritte, „nicht die erforderliche wirtschaftliche Unterstützung der maßgeblichen Eigentümer der Bank“ erhalten habe. Hilgert betonte, der Vorstand habe in der Krise ein nachhaltig tragfähiges und profitables Geschäftsmodell entwickelt. Die Bank ist überwiegend im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen und der Sparkassenverbände des Bundeslandes.
Der Rücktritt fällt in eine der schwierigsten Phasen der Geschichte der WestLB. Erst vor wenigen Tagen hatte die EU-Kommission der Bank als Bedingung für einen dringend benötigten 5 Milliarden Euro schweren Risikoschirm harte Einschnitte verordnet. Die WestLB muss danach ihr Geschäftsvolumen in den nächsten Jahren halbieren. Außerdem soll sie bis Ende 2011 in einem offenen Bieterverfahren – eingeschlossen Privatbanken – verkauft werden. (ap)