die anderen über mandela und abbas :
Zur Mitteilung des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela, dass sein Sohn an Aids gestorben sei, meint der Mailänder Corriere della Sera: Von Journalisten umringt, wollte Mandela die langsame Politik der Regierung in puncto Aids nicht kommentieren. Seit drei Jahren spricht der alte Mann von diesem Thema. Schon lange bevor er von der Krankheit seines Sohnes wusste. Keine Anklage. Auch am Tag des Schmerzes hat er es vorgezogen, „sich hinter die Herde zu stellen“, weil dies – wie er einmal bemerkt hatte – der Platz eines Anführers ist. (…) Außergewöhnlicher, gewöhnlicher Mandela. Er hat keine noblen und abstrakten Worte benutzt.
Die Wiener Presse schreibt zur mutmaßlichen Wahl von Mahmud Abbas zum palästinensischen Präsidenten am kommenden Sonntag: Auf den Schultern des moderaten Politikers ruhen viele Hoffnungen, die er nur mit Mühe wird erfüllen können. Das palästinensische Volk erwartet von ihm, dass er Frieden und Wohlstand bringt; die Israelis, dass er den radikalen Palästinensergruppen das Handwerk legt; die Radikalen, dass er sie vor den Israelis beschützt. Damit sie den Moderaten vertraut, muss die palästinensische Bevölkerung möglichst rasch spüren, dass sich ihre triste Lage bessert. Und Scharon muss Kompromissbereitschaft erkennen lassen.