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Archiv-Artikel

Täuschende Umfragen

Regierungschef Peer Steinbrück (SPD) liegt bei der Frage „Wen hätten sie lieber als Ministerpräsident?“ in Umfragen vor CDU-Herausforderer Jürgen Rüttgers. Vergangene Wahlkämpfe zeigen allerdings, dass der Vorsprung im Personenduell nicht gleichbedeutend mit Wahlsiegen ist:

Im Jahr 2000 lag der damalige NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement noch klarer vor Rüttgers. 60 Prozent wollten den Sozialdemokraten, nur 24 Prozent den Konservativen als Landesvater. Das Wahlresultat im Mai 2000 war dennoch knapp: 42 zu 38 Prozent für die SPD.

Herbst 2001. Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg wollte die SPD ihre jahrzehntelange Herrschaft verteidigen. Der blasse Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) lag noch kurz vor der Wahl in Führung. Herausforderer Ole von Beust (CDU) lag im persönlichen Vergleich zurück – und gewann dennoch die Wahl.

Drittes Beispiel: Sachsens-Anhalts SPD-MP Höppner lag bis zum Wahltag im April 2002 stets deutlich vor CDU-Mann Böhmer. Doch der ist heute Ministerpräsident. Warnendes Beispiel für Steinbrück: Von Höppner spricht kein Mensch mehr.