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Archiv-Artikel

Weitere Haftbefehle nach Großrazzia

Inzwischen sitzen 15 mutmaßliche Mitglieder eines Islamisten-Netzwerks in U-Haft

MÜNCHEN dpa ■ Nach der Großrazzia gegen ein mutmaßliches islamistisches Netzwerk sind weitere Haftbefehle erlassen worden. Mittlerweile säßen 15 Verdächtige in Untersuchungshaft, teilte das Bayerische LKA gestern mit.

Bei der Aktion in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, NRW und Berlin waren Mittwoch 22 Menschen verhaftet oder festgenommen worden. Dabei seien Blanko-Pässe, gefälschte Pässe, Stempel und zahlreiche Passfotos und Siegelstempel für Pässe gefunden worden, sagte ein LKA- Sprecher. Die verdeckten Ermittlungen waren vor einem Jahr aufgenommen worden.

Nunmehr müsse das sichergestellte Material ausgewertet werden. „Einige Monate wird es schon dauern bis zu einer möglichen Anklage“, sagte der Münchner Oberstaatsanwalt August Stern. Die beschuldigten Männer und Frauen werden verdächtigt, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Sie sollen vor allem Pässe gefälscht und Menschen geschleust haben. Einige sollen auch für den heiligen Krieg geworben haben. Mit den gefälschten Pässen und der Schleusung sei auch Geld verdient worden, um Gleichgesinnte zu unterstützen, so die Ermittler. Zwei Mitglieder der Gruppe sollen möglicherweise Verbindungen zu den Gruppen al-Tawhid und Ansar al-Islam gehabt haben, sagte Stern. „Es sind ganz vage Hinweise, dass es Verbindungen gab.“