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Archiv-Artikel

Bäder im Dunst

SPD erhält vage oder keine Antworten auf ihre Nachfragen zur Schließung von Schwimmhallen

Warum die Umweltbehörde vorgeschlagen hat, das Altonaer Bismarck-Bad sowie die Hallenbäder Bramfeld (Fabriciusstraße) und Wandsbek (Wendemuthstraße) zu schließen, bleibt auch nach zwei kleinen Anfragen der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Jürgen Schmidt und Mathias Petersen im Nebel. Obwohl die Bäder allein über die Eintritts- und Steuergelder der Hamburger finanziert werden, gab die Behörde lediglich pauschale oder gar keine Antworten – mit Hinweis auf „Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der Bäderland Hamburg“.

Die Liste dieser Tabu-Themen ist lang. Auf ihr finden sich der Kostendeckungsgrad des Bismarck-Bades ebenso wie dessen Besucherzahlen, die Investitionen und der Sanierungsbedarf. Selbst die Zahl der Mitarbeiter hält die Behörde für geheimhaltungsbedürftig. Die städtische Bäderland GmbH verweist bei solchen Fragen darauf, sie stehe in Konkurrenz zu privaten Badeanstalten. Im Falle des Bismarck-Bades argumentiert sie, sie verhandle mit Investoren.

Der Senat nennt pauschal die Kriterien für erhaltungswürdige Bäder: geringe Defizite beim Betrieb, Entwicklungsmöglichkeiten, Auswirkungen für die Bevölkerung, Anzahl der Besucher, Modernisierungskosten und Erlöse aus dem Verkauf der jeweiligen Grundstücke. Auf Nachfrage der taz führt die Behörde geringe Entwicklungsmöglichkeiten, einen hohen Sanierungsbedarf und die gute Erreichbarkeit anderer Bäder als wichtigste Faktoren für das Aussortieren der drei Bäder an.

Der Opposition bleibt reichlich Raum für Spekulationen: „Werden vorrangig Bäder an Standorten geschlossen, an denen kein Widerstand zu erwarten ist?“, fragt sich Petersen. Überdies wundert er sich, wie der Senat darauf komme, Bäder zu schließen, bevor ein Entwicklungskonzept für die Bäderland vorliege. Gernot Knödler