: Wasserturm im Netz
Netzwerk für den Schanzenpark wertet bisherige Proteste gegen Hotel als Erfolg und kündigt weitere Aktionen an
Das Freie Netzwerk zum Erhalt des Schanzenparks hat gestern angekündigt, es werde den Protest gegen das Mövenpick-Hotel im Wasserturm fortsetzen. „Mit unseren Aktionen wollen wir nicht unbedingt einen Baustopp erreichen“, sagte Peter Haß vom Netzwerk. „Wir wollen einfach nur eine hohe Polizeipräsenz auf Dauer notwendig machen.“ Das setze zum einen den Senat unter Druck und zum anderen die Firmen Patrizia und Mövenpick, die das Hotelprojekt vorantreiben. Dabei hoffen die Hotel-Gegner, dass die Sache ausgeht wie im Fall des geplanten Musical-Theaters in der Flora, das durch die Proteste im Schanzenviertel verhindert wurde.
Haß wehrte sich gegen die Behauptung des Patrizia-Geschäftsführers Jürgen Kolper, nur eine Minderheit im Stadtteil sei gegen das Hotel. Kolper hatte darauf hingewiesen, dass ja nur jeweils gut 1.000 Menschen dagegen demonstriert hätten. Allein in Eimsbüttel hätten 8.000 Menschen ein Bürgerbegehren gegen das Hotel unterschrieben, wendet Haß dagegen ein. Unterschriften aus den Bezirken Mitte und Altona, die ebenfalls an den Turm grenzen, sind ungültig. Auch viele Gewerbetreibende hätten sich gegen das Projekt ausgesprochen.
Neben den beiden Demonstrationen gab in den vergangenen zehn Tagen viele kleine Aktionen mit 50 bis 200 Menschen gegen das Hotel. Das Netzwerk hat 150 Platzverweise gezählt „vom zwölfjährigen Jungen bis zur 80-jährigen Frau“, wie Haß sagte. Auch in der kommenden Woche soll der Info-Stand gegenüber dem S-Bahnhof Sternschanze weiterbetrieben werden.
Heute Abend zwischen 19 und 22 Uhr soll der Sternschanzenpark mit Hilfe mitzubringender Wollknäuel „vernetzt“ werden.
gernot knödler