Rückrunde Wird Schon

VfL Bochum: „Aufholjagd!“, heißt es auf Plakaten, die seit Wochenbeginn die Bochumer Innenstadt einnehmen. Darauf: die jubelnden Sören Colding, Dariusz Wosz, Philipp Bönig und Rein van Duijnhoven. Ein Bild aus vergessenen Zeiten: Bis zum Sommer war noch alles gut. Uefa-Cup und Reviermeister. Doch dann kamen die Standards und Lüttich. Im Winter fand sich der VfL dort wieder, wo er bereits viermal das Saisonende erlebte – auf einem Abstiegsplatz. „Das ist brutal“, beschreibt Kapitän Wosz die Situation. Sonntag geht es gegen die Hertha aus Berlin. Es wird Schnee geben. Trainer Peter Neururer gibt die Grätschlinie vor: „Egal, wie der Platz dann aussieht, ich glaube, er wird leiden.“ So oder so.

Prognose: Es wird brutaler.

Borussia Mönchengladbach: 14 neue Spieler, drei Trainer und ein neues Stadion. Macht zusammen Platz 15. Die Rechnung ging auf – nur irgendwie anders. „Verschiedenen Spielern muss man leider sagen, dass sie nicht gut genug sind“, sagt der aktuelle Trainer Dick Advocaat. „Es hilft doch keinem, jetzt alles in Frage zu stellen“, sagte Sportdirektor Christian Hochstätter im Dezember. „Das ist nicht profihaft, das wird Konsequenzen haben, das lasse ich mir nicht bieten“, kommentierte Ex-Trainer Holger Fach die Darbietungen seiner Spieler. „Man muss diesen Leuten Zeit geben, sich zu finden. Ich hoffe, dass es schnell geht“, glaubte Christian Hochstätter zu Saisonbeginn.

Prognose: Im Sommer kommen neue Spieler.

Borussia Dortmund: „Der BVB darf nicht abnippeln“, sagt Schalke-Manager Rudi Assauer. Auch die Bayern wollen helfen, mit Spielern zum Nulltarif. Wer solche Feinde hat braucht keine Freunde mehr. Oder doch? Elf vielleicht, auf dem Platz. Die gab es in der Hinrunde schon nicht. Und jetzt? Ewerthon ist kaputt, Koller und Rosicky schwächeln, Oliseh will weg. „Die Zeit der Top-Stars ist beim BVB beendet“, sagt Präsident Reinhard Rauball. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es aber doch sein, bei einem guten Start vielleicht sogar... Samstag in Wolfsburg wartet der Boden der Tatsachen. Gefroren vermutlich.

Prognose: Geld allein macht nix.

Arminia Bielefeld: Sechs Abstiege sind genug. 24 Punkte sind ein solides Fundament, um den Klassenerhalt zu realisieren. Doch das Fundament bröckelt. Nationalspieler Patrick Owomoyela steht auf den Listen von Bayern und Schalke, Dauertorschütze Delron Buckley steht auf Köln. Immerhin hat Trainer Uwe Rapolder den Vertrag verlängert, sich anschließend das Knie richten lassen und zwischendurch Sportminister Michael Vesper (Grüne) im Schach besiegt. „Ich denke fünf Züge voraus“, sagt Rapolder. Seine Spieler hoffentlich nicht. Morgen geht es nach Mönchengladbach.

Prognose: Der Fahrstuhl nach unten ist besetzt.

Bayer Leverkusen: Platz acht. Gähn. Keine Calli-Monologe. Noch mehr Gähn. Comeback von „Rudi-Riese“. Na, ja. „Ich habe das Gefühl, dass ich nie richtig weg war“, sagt Völler. Und wir haben das Gefühl, dass Leverkusen noch gar nicht da war. Immerhin will Trainer Klaus Augenthaler Abhilfe schaffen: Er werde Kleinigkeiten im Training „notfalls bis zum Erbrechen“ wiederholen und der Mannschaft das „zweite Gesicht“ austreiben. Einmal auskotzen reicht ja auch. Bis Sonntag in Hannover. Gute Besserung!

Prognose: Rudi Völler bleibt bis zum zweiten Spieltag.

Schalke 04: „Wir wollen Meister werden“ (Ganz Schalke). Morgen kommt der amtierende.

Prognose: Meister oder Schmerzen. HOP