: Nachspielzeit für das Technikdenkmal
TRANSRAPID Kurz vor Auslaufen der Betriebsgenehmigung melden sich vermehrt Interessenten. Betreiber und Baukonzern arbeiten an Konzept für den Weiterbetrieb der Teststrecke im Emsland
Der Transrapid im Emsland ist noch nicht tot. Zweieinhalb Jahre nach dem schweren Unfall auf der Teststrecke sind jetzt wieder Testfahrten für mögliche Investoren erlaubt worden. Wie das niedersächsische Wirtschaftsministerium mitteilte, dürfen Touristen aber nicht mehr mitfahren. Die Betreibergesellschaft IABG erarbeitet zusammen mit dem Baukonzern Max Bögl ein Konzept, wie die Teststrecke über den 30. Juni hinaus betrieben werden könnte. Die Industrie hatte angekündigt, die Testfahrten zu diesem Termin einstellen zu wollen, weil der Zug zu Ende entwickelt sei.
Nach Angaben des Emsländer Landrats Hermann Bröring (CDU) haben sich in den vergangenen Wochen einige Interessierte aus dem Ausland in Sachen Transrapid gemeldet: aus Brasilien, der Schweiz, den USA, Großbritannien und China. Für besonderes Aufsehen sorgte ein Bericht, dass auch der Iran mit der Schwebebahn-Technologie liebäugele. Landrat Bröring ordnete die iranischen Begehrlichkeiten in die Reihe der übrigen ein. „Es wäre schade“, sagte er, „wenn nicht jede dieser Interessenbekundungen bearbeitet werden könnte“.
Ob dies möglich ist, wird das Konzept zeigen, das Bögl und die IABG nach Ministeriumsangaben spätestens Anfang nächster Woche vorlegen sollen. Der Bund sowie die Firmen Thyssen und Siemens müssten dann bewerten, ob sie unter diesen Voraussetzungen einer Fortführung der Transrapid-Versuche zustimmen wollten. „Letzten Endes ist es eine Frage des Geldes“, sagt Christian Budde, Sprecher des hannoverschen Wirtschaftsministeriums. Bögl will im Emsland neuartige Träger für den teuren Transrapid-Fahrweg einbauen und testen. Sie sollen 30 Prozent billiger sein, als jene, die für die Strecke in Shanghai verbaut wurden. GERNOT KNÖDLER