FORSCHUNGSBETRUG
: Disziplinarverfahren an Göttinger Universität

GÖTTINGEN | In der Affäre um erfundene Publikationen und zweckwidrige Verwendung von Fördermitteln an der Universität Göttingen geht die Hochschule jetzt auch selbst gegen mehrere Forscher vor. Präsident Kurt von Figura hat Disziplinarverfahren gegen drei Professoren des Sonderforschungsbereichs 552 eingeleitet, die sich mit tropischen Regenwäldern in Indonesien befassen. Es bestehe der Verdacht, dass die Professoren gegen die Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur korrekten Verwendung von Drittmitteln verstoßen haben, teilte die Uni mit. Insgesamt sollen etwa 450.000 Euro im Zeitraum von 2003 bis 2008 zweckwidrig verwendet worden sein. Die Prüfergebnisse für die Jahre 2000 bis Mitte 2003 stehen noch aus. Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft Göttingen mitgeteilt, dass sie im Zusammenhang mit der Affäre Ermittlungen wegen versuchten Betrugs und Untreue gegen Mitarbeiter der Universität eingeleitet hat. 16 Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs 552 sollen zudem versucht haben, sich mit falschen Publikationslisten weitere Fördergelder in Millionenhöhe von der DFG zu erschleichen. (dpa)