Niedersachsens Schulen sollen besser werden

Kultusminister Bernd Busemann will das Abitur verschärfen und arbeitslose Pädagogen in Ein-Euro-Jobs verpflichten

Die Pläne des niedersächsischen Kultusministers Bernd Busemann, mit seiner Oberstufenreform die Freiheit bei der Fächerwahl einzuschränken, stoßen auf Kritik. Die Pläne bedeuteten eine Rückkehr zur „Paukerschule der sechziger Jahre“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag. „Wieder mal pfeift Busemann auf den Rat der Fachleute und der Betroffenen.“ Die Grünen befürchten, dass mit der neuen Oberstufe weniger Schüler als bisher das Abitur schaffen.

Die Oberstufenreform ist jedoch nicht der einzige Punkt, an dem Busemann die niedersächsischen Schulen reformieren will. Sein Ministerium teilte gestern mit, man wolle „7.000 meist hoch qualifizierte Personen aus dem Berufsfeld Sozial- und Erziehungsberufe“, die in Niedersachsen Arbeitslosengeld II beziehen, „nicht im Stich lassen“, denn: „Kindertagesstätten und Schulen können Unterstützung durch zusätzliche Kräfte gut gebrauchen.“

Dazu ist nach Ansicht des Ministers allerdings ein „kreativer Umgang mit den neuen Möglichkeiten des Sozialgesetzbuchs (Hartz IV)“ erforderlich, nach dem Arbeitslose zu so genannten Ein-Euro-Jobs verpflichtet werden können. Als Einsatzgebiete nennt das Ministerium unter anderem „Wartung von Geräten für den naturwissenschaftlichen oder den Sportunterricht“, „Mitarbeit bei der Lernmittelausleihe“, „Mithilfe beim Auf- und Abbau von Versuchsanordnungen“ und „Pausenaufsicht“. Bei Ganztagsschulen kämen Aufgaben wie „Speisenzubereitung“ oder „Spülhilfe in der Mensaküche“ dazu. wie