: Die andere Liebe
FUSSBALL Kölner Trainer Christoph Daum kehrt zu Fenerbahce Istanbul zurück
KÖLN/BERLIN taz/dpa | „Ich bin weg.“ So hat sich Christoph Daum am Montagabend per Telefon bei Wolfgang Overath, dem Präsidenten des 1. FC Köln, verabschiedet. Nicht nur die Verantwortlichen des Klubs, auch die Anhänger schockt Daum mit seiner Entscheidung, den 1. FC Köln sofort zu verlassen. Auch wenn er nach dem geglückten Erstliga-Aufstieg im Jahr 2008 erstaunlich lange zögerte, bevor er seinen Vertrag bis 2010 verlängerte, deutete zuletzt nichts darauf hin, dass der Trainer seiner vorgeblich großen Liebe den Rücken kehren könnte.
Bevor er nach Saisonende das Rheinland zum Sommerurlaub gen Mittelmeersonne verlassen hat, erklärte er noch, dass er das vergangene Spieljahr und die Entwicklung des Klubs durchweg positiv sehe. „Wir arbeiten natürlich daran, dass wir eine erfolgreiche Zukunft mit dem 1.FC Köln haben und darauf freue ich mich.“ Außerdem beteuerte er, dass es ihm „die internationale Vernetzung“ ermögliche, auch am Strand an der Zukunft des Vereins zu arbeiten.
Und diese sah bis letzte Woche noch rosig aus. Die Tage bis zur Rückkehr des verlorenen Sohnes Lukas Podolski wurden heruntergezählt, Christoph Daum, der Trainermessias, war noch da und über den beiden thronte Vereinsvater Wolfgang Overath. Und nun das: Die internationale Vernetzung machte ihn auch erreichbar für die Verantwortlichen anderer Klubs. Und so kehrt er zurück zu einer anderen großen Liebe: Fenerbahce Istanbul. Bereits von 2003 bis 2006 war Daum Cheftrainer bei Fener und führte den Klub zu zwei Meisterschaften mit. Mit seinem neuen Klub könne er direkt wieder international spielen, begründete Daum seinen Wechsel.