: nordpol: wahlwerbung
Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein am 20. Februar antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will’s wissen.
Gasthof Möhls in Jevenstedt, ein runder Tisch. Die parteilosen Erststimmenkandidaten treffen sich zum Erfahrungsaustausch – alle sieben waren geladen, vier sind gekommen. Und erkennen, dass sie alle ein gemeinsames Motiv haben: „Der Weg über die Parteien ist zu Ende gekommen“, sagt Thiesen. „Wir machen es im Kleinen, vor Ort.“ Jeder für sich. Und trotzdem die Verabredung im Gasthof: gemeinsame Seiten im Internet soll es geben, die alle Parteilosen verlinken. Ferner ist eine gemeinsame Wahlparty in Kiel geplant. Und am Tag nach dem Treffen bekommt Benjamin Obermann von Thiesen eine Mail, in der steht: „Ich drücke Dir heute Abend beide Daumen. Ein gutes Zeichen, dass ein SPD Ortsverein Dich als parteilosen Kandidaten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen hat.“