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Archiv-Artikel

Volksfront für Schleswig-Holstein: Die NDP im Wahlkampffieber

Wahlkampfauftakt: am 4.12. in einem Hotel in Itzehoe. Drinnen spricht der Parteivorsitzende, draußen liefern sich NPD-Leute und Gegendemonstranten eine Massenschlägerei. Im Einsatz: Tablettes, Tische, Stühle und Flaschen.

Bündnisse: Seit dem Wahlerfolg in Sachsen ruft die NPD eine „Volksfront“ aus. In Schleswig-Holstein wird sie von den „Freien Kameradschaften“ und der DVU unterstützt. Die Republikaner sind bei dem Thema zerstritten.

Vorstrafen: Heino Förster, Direktkandidat im Wahlkreis Lauenburg Nord, verurteilt wegen versuchten Mordes an Asylbewerbern. Peter van der Born, Nummer 6 der Landesliste, verurteilt wegen Körperverletzung.

Wahlkampfhelfer: Frank Rennicke, nationaler Sänger. Faselt von „Fremdvölkern“, die eine Gefahr für die „deutsche Natur“ seien. Rennicke ist wegen Volksverhetzung verurteilt, seine Tonträger sind auf dem Index.

Begleitschutz: Vor dem Bahnhof in Bredstedt fährt ein Parteigenosse am 14.1. mit dem Auto in eine Menschenmenge, die gegen ein NPD-Wahlkampfkonzert im benachbarten Högel protestiert. Ein Demonstrant wird verletzt.

Umfragewerte: Das Wahlforschungsinstitut Infratest hat für Schleswig-Holstein 2,5 Prozent für die NPD prognostiziert. Bei den 18- bis 24-Jährigen liegt die Quote höher. Zehn Prozent spielen mit dem Gedanken, NPD zu wählen. taz