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Archiv-Artikel

Treuhand wird posthum entschädigt

Betrugsverfahren gegen den Manager eines privatisierten VEB endet mit millionenschwerem Vergleich

Mit einem Millionenvergleich ist das Verfahren um einen der größten Betrugsfälle bei der Privatisierung von DDR-Betrieben zu Ende gegangen. Der Exmanager Michael Rottmann verpflichtete sich vor dem Kammergericht, 20 Millionen Euro an die Treuhand-Nachfolgerin BvS zu zahlen. Im Verfahren ging es um den Verkauf der Wärmeanlagenbau Berlin GmbH (WBB), des DDR-Monopolisten für Heizkraftwerke und Fernwärme.

Rottmann und vier anderen Managern wurde zur Last gelegt, die Treuhandanstalt beim Verkauf der WBB getäuscht und der Gesellschaft dann über ein undurchsichtiges Firmengeflecht mehr als 200 Millionen Mark entzogen zu haben. Mitte der 90er-Jahre tauchte der ehemalige Manager der Deutschen Babcock AG unter. Im Jahr 2000 wurde Rottmann in Großbritannien festgenommen. Ausgeliefert wurde er bis heute nicht.

Die WBB war aus dem VEB Wärmeanlagenbau „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ hervorgegangen. Die Firma mit gut 1.200 Beschäftigten wurde nach der Wende für 2 Millionen Mark an die Schweizer Chematec verkauft. Tatsächlich dürfte ihr Wert bei über 60 Millionen Mark gelegen haben. Nach dem Konkurs 1995 hinterließ sie 100 Millionen Mark Schulden. DPA