: Kickers haben ausgespielt
ABSTIEG Kickers Emden geben wegen Finanzloch Lizenz zurück – Ostfriesland ist ohne Profifußball
Fußball-Drittligist Kickers Emden hat mit einer spektakulären Aktion die Notbremse gezogen – und steigt freiwillig ab. Das Präsidium des BSV Kickers Emden habe sich „schweren Herzens entschlossen, den Antrag auf Erteilung einer Lizenz für die 3. Liga zurückzuziehen“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins vom Dienstag. Von den wirtschaftlichen Problemen der Emder profitiert Wacker Burghausen: Der eigentlich abgestiegene Verein rückt nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach.
Profi-Fußball ist in Emden offensichtlich nicht mehr zu bezahlen: Rund eine Million Euro soll dem Club gefehlt haben. Die Finanzierung eines Stadionneubaus und der Unterhalt einer drittliga-tauglichen Fußballmannschaft habe sich in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation „als unmöglich erwiesen“, teilte der Verein mit. In welcher Klasse Emden in der kommenden Saison spielt, ist noch offen. In der abgelaufenen Spielzeit waren die Kickers Sechster der 3. Liga geworden.
Der Traum vom großen Fußball in Ostfriesland ist damit vorerst beendet. Geplatzt ist er vor allem am Versuch, ein neues Stadion zu bauen. Rund neun Millionen Euro sollte der Neubau kosten. Doch der Verein fand in der rund 50.000 Einwohner zählenden Stadt und der strukturschwachen Region keine Geldgeber. Die Pläne für die „Ostfriesland-Arena“ können nun zurück in die Schublade.
Schon in der abgelaufenen Saison spielten die Kickers mit einer Ausnahmegenehmigung. Das bisher genutzte Embdena-Stadion erfüllte DFB-Auflagen wegen baulicher Mängel nicht. Zudem fasst es 3.000 Zuschauer weniger als gefordert. (dpa)