Walter Bau baut weiter

Die laufenden Geschäfte kann der insolvente Bauriese finanzieren. Mitarbeiter fürchten jetzt die Zerschlagung

AUGSBURG ap ■ Die Mitarbeiter von Walter Bau fürchten, dass der angeschlagenen Konzern jetzt in Filetstücke zerrissen und verkauft wird. Gestern sprachen der Gesamtbetriebsrat und Vertreter des vorläufigen Insolvenzverwalters über die Zukunft des Pleite-Konzerns. „Wir werden dafür kämpfen, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten“, sagte Gesamtbetriebsratschef Karl Bauer.

Wie Bauer erklärte, ist inzwischen die Bezahlung der von der Insolvenz direkt betroffenen rund 4.000 Mitarbeiter der Walter Bau AG bis März gesichert. Die Bundesagentur für Arbeit und ihre Augsburger Niederlassung hätten eine vorgezogene Auszahlung des Insolvenzgeldes in Rekordzeit genehmigt.

Die noch ausstehenden Zahlungen für Januar würden bis spätestens Freitag kommender Woche ausgezahlt. Eine fristgerechte Zahlung der Löhne zu den üblichen Terminen sei mit Hilfe eines Bankkredits gesichert. Die Beschäftigten erhielten jeweils 90 Prozent ihres Nettoeinkommens. Walter-Bau-Sprecher Alexander Görbing erklärte, der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider verhandele zudem weiter mit den Banken über einen Kredit, um den Betrieb des Baukonzerns in Gang zu halten.

Am Dienstag hatte der Bauriese seine Insolvenz anmelden müssen. Dem Chef wurden schwere Managementfehler vorgeworfen. „Hauptursache ist die Krise in der Bauwirtschaft“, bemühte sich gestern nun Karl Heinz Strobl um ein differenzierteres Bild. Er ist Mitglied im Bundesvorstand der IG BAU und im Aufsichtsrat von Walter Bau.