„Immer gewusst“

„Mit großem Dank, Dein Henning“ erbost die Opposition. Scherfs Brief belege „Betrugsmanöver“

Bremen taz ■ Noch bevor Bürgermeister Henning Scherf vor der Presse am vergangenen Samstag erklärte, er sei „enttäuscht“ über die Ergebnisse des Gespräche mit dem Bundeskanzler, hatte er diesem schriftlich für das „faire Entgegenkommen“ gedankt. In dem Brief versichert Scherf, „dass ich unsere Verständigung als sehr faires Entgegenkommen des Bundeskanzlers in Umsetzung Deiner Ankündigung in dem hier sog. Kanzlerbrief aus dem Jahre 2000 hoch einschätze und hier vertreten werde – gerade gegenüber den ursprünglichen Maximalvorstellungen der Bremer Seite (...) Mit großem Dank, Dein Henning“.

Dazu die Grüne Karoline Linnert: „Der Bürgermeister wusste genau, dass Bremen nie und nimmer 500 Millionen Euro jährlich aus Berlin bekommen würde“. Trotzdem habe Scherf jahrelang den Kanzlerbrief als Lösung aller Probleme verkauft – „ein übles Betrugsmanöver, mit dem sich die große Koalition über den letzten Wahltermin gerettet hat.“

Der FDP-Landesvorsitzende Peter Bollhagen sieht es genauso: Scherfs Wortwahl mache deutlich, dass er nie mit mehr Geld vom Bund gerechnet hatte.“ Die Koalitionsparteien SPD und CDU schwiegen gestern zu dem Dankes-Brief. Kawe