Birma: Strafe für Zwangsarbeit

BERLIN taz ■ In Birma sind erstmals Regierungsvertreter wegen der Verhängung von Zwangsarbeit verurteilt worden. Dies berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag aus der birmesischen Hauptstadt Rangun unter Berufung auf einen Mitarbeiter des lokalen Büros der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Demnach seien vier Vertreter der Gemeinde Kawmhu 50 Kilometer südlich von Rangun bereits am Montag nach einem sechsmonatigen Prozess zu Gefängnisstrafen von 8 bis 16 Monaten verurteilt worden. Die Vorsitzenden und Mitglieder von zwei Dorfräten hätten Bewohner bei Strafandrohung zum Straßenbau gezwungen. Im von einer Militärjunta regierten Birma ist Zwangsarbeit weit verbreitet. Sie wurde jedoch noch nie geahndet, vielmehr nutzt die Junta selbst Zwangsarbeit zur Bestrafung Oppositioneller. Im Jahr 2000 forderte die ILO erstmals dazu auf, Birma mit Sanktionen zu belegen, weil die Junta nichts gegen Zwangsarbeit unternehme. Der ILO-Vertreter in Rangun wertete die jetzigen Urteile als ermutigend, weil sie die Straflosigkeit beendeten. Das Problem der Zwangsarbeit bestehe aber weiter. HAN