wochenübersicht: lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage der Stadt
Eine sehr schöne Idee wird bereits morgen, Dienstag, in die Tat umgesetzt – der so genannte 1-Euro-Job-Spaziergang, eine Aktion, bei der FreundInnen an ihren 1-Euro-Arbeitsplätzen besucht werden, man fröhlich mit Arbeitgebern plaudert, weiterzieht in Ämter und Kantinen und auch dort seinen Staatsbürgerpflichten nachgeht, indem man schaut, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wer weiß, vielleicht entzieht sich ja ein Bekannter seiner Arbeitspflicht und schädigt auf diese Weise den ehernen Hartz-Gedanken oder ein Chef zahlt mehr, als er darf, und höhlt so das System von innen her aus? Eingeladen sind Arbeitslose und solche, die es werden dürfen, Treffpunkt ist der A6-Laden, um Pünktlichkeit wird gebeten.Am Dienstag wird in der Alice-Salomon-Fachhochschule die Veranstaltungsreihe zum Rechtsextremismus in Marzahn-Hellersdorf fortgesetzt. Es diskutieren verschiedene Antifa-AktivistInnen und Bürgerbewegte über Handlungs- und Aufklärungsmöglichkeiten und darüber, inwieweit die „Bunt statt Braun“-Volksfeste eine Möglichkeit der Intervention bieten oder nur dabei helfen, den alltäglichen Faschismus zu camouflieren.Am Freitag wird in der Linse ebenfalls gegen Rechtsextremismus agitiert, diesmal mithilfe einer Ausstellung: „Motiv.Rechts II – Dokumentation der Rechtsextremen in Lichtenberg“ heißt sie, ist jedoch mehr als nur sozialpädagogisch motivierter Kitsch. Sie wird von ernsthaften Antifas erstellt. Wer mehr über die Strukturen der Glatzen in Lichtenberg erfahren will, ist dort bestens beraten.Am Freitag kommt es dann auch zu einem der seltenen Auftritte von Edgar Hilsenrath, der im Buchladen Schwarze Risse im Mehringhof seinen wunderbaren Roman „Der Nazi & der Friseur“ vorstellt und anschließend über Antisemitismus in Deutschland spricht.