: TV-Bericht zeigt „Affenarsch“-Beschimpfung
SCHIMPFWORT-ÄRGER Ein TV-Mitschnitt zeigt Linken-Politiker Diether Dehm, der in einem Wortgefecht zu einem Polizisten „Affenarsch“ sagt. Dabei hatte Dehm die Beleidigung vehement abgestritten
Wolfgang Jüttner, SPD
Die Schimpfwort-Affäre des linken Politikers Diether Dehm zieht immer weitere Kreise. Der impulsive Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende der Linkspartei in Niedersachsen soll Anfang der Woche einen Polizisten während einer nicht genehmigten Demonstration mit „Affenarsch“ beschimpft haben. Der Beamte stellte eine Strafanzeige gegen den 58-Jährigen. Nun könnte der Mitschnitt eines TV-Senders für Dehm, der die Polizistenbeleidigung bestreitet, richtig unbequem werden.
Die CDU in Niedersachsen bezeichnete Dehm am Freitag als Lügner. Auch der hannoversche Polizeipräsident Uwe Binias meldete sich zu Wort. Er warf Dehm, gegen den das Ermittlungsverfahren andauert, „flegelhaftes“ Benehmen vor. Der Abgeordnete, wolle sich mit Ausreden aus der Affäre ziehen.
Ein RTL-Film zeigt Dehm bei einem hitzigen Wortgefecht mit dem Polizeieinsatzleiter vor dem Landtagseingang. Dann wendet sich der Politiker ab, geht die Stufen des Parlaments hinunter und sagt dabei das Schimpfwort.
Dehm hatte zuvor aber stets betont, er habe mit „Affenarsch“ in flapsiger Art seinen Parteifreund Manfred Sohn, gemeint, weil dieser ihm versehentlich ein Bein gestellt habe. Im TV-Mitschnitt ist aber zu erkennen, dass Sohn gar nicht in der Nähe war.
Die CDU – ohnehin auf Konfrontationskurs mit den „Kommunisten“ – reagierte prompt: Der Rechtfertigungsversuch Dehms sei als Lüge entlarvt, sagte der niedersächsische CDU-Generalsekretär Ulf Thiele: „Die Pöbeleien allein sind schon schlimm genug. Seine Versuche, die Öffentlichkeit im Nachgang mit konstruierten Geschichten zu täuschen, sind skandalös und unwürdig.“ Auch bei SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner löste das lose Mundwerk des Abgeordneten Befremden aus: „Der Sprachgebrauch ist mir wesensfremd und die Umgangsform unsäglich. Das ist keine Ehre für das Parlament, dieser Knabe.“ (dpa)