„Putsch“ in Togo abgenickt

BERLIN taz ■ Togos Parlament hat die vom Militär verfügte Übernahme des Präsidentenamts durch den Sohn des am Samstag verstorbenen Diktators Gnassingbé Eyadema bestätigt. Mit den Stimmen der Regierungspartei ernannte es am Sonntagabend den Sohn Faure Gnassingbé zum neuen Parlamentspräsidenten, womit er automatisch Übergangsnachfolger des verstorbenen Staatschefs wird. Zudem stimmte es für eine Verfassungsänderung, die die Beschränkung der Übergangsamtszeit des Parlamentspräsidenten als Staatschef auf 60 Tage aufhebt und Faure Gnassingbé erlaubt, die bis 2008 laufende Amtszeit seines toten Vaters zu Ende zu führen. Gestern wurde Faure Gnassingbé feierlich als Staatschef vereidigt, trotz internationaler Proteste gegen dieses Vorgehen. Togos drei größte Oppositionsparteien forderten Gespräche zwischen allen politischen Kräften des Landes. Andere lehnten jeden Dialog mit den „Putschisten“ ab. Frankreich versetzte seine Truppenkontingente in Westafrika in Alarmbereitschaft. D.J.