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Archiv-Artikel

Das Modell: Theater an der Ruhr

Lange bevor der Terminus „Multikultur“ in Deutschland verwendet wurde, war internationale Theaterarbeit eine wichtiges Element und eine Selbstverständlichkeit in der künstlerischen Arbeit des Theater an der Ruhr. 1980 wurde es von den Gesellschaftern und Geschäftsführern Roberto Ciulli und Helmut Schäfer mit der Stadt Mülheim an der Ruhr gegründet und ist ein in der BRD einzigartiges Modell eines künstlerisch und ökonomisch sinnvoll organisierten Theaterbetriebs. Bei einem Etat von derzeit 3,6 Millionen Euro werden rund 50 Prozent subventioniert, der Rest wird durch den Verkauf von Vorstellungen auf Honorarbasis in Städten des In- und Auslands eingespielt. Schon bei seiner Gründung hat sich das Theater dem Gedanken der Förderung und Verständigung kultureller Identitäten verpflichtet. In 24 Jahren internationaler Kulturarbeit haben sich aus kontinuierlichen Begegnungen mit Künstlern, Wissenschaftlern und Publizisten, vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien, Polen und der Russischen Föderation, verschiedene Arbeitszusammenhänge entwickelt. Ein besonderer Kontakt entwickelte sich zum Iran, wo das Theater an der Ruhr dreimal in Folge beim Internationalen Theaterfestival Fadjr gastierte. Zahlreiche iranischen Gruppen waren in Mülheim zu sehen. 2002 entstand die erste deutsch-iranische Koproduktion zwischen den Mülheimern und dem Dramatic Arts Center Teheran.