Schuft trifft Schuft

Am Dienstag stellte sich Skandal-Schiri Robert Hoyzer dem Skandal-Talker Johannes B. Kerner. Zeit für Fragen

Johannes B. Kerner hat sein Bestes gegeben, aber was ist das schon? „Ein guter Reporter bringt den Schmutz zum Sprechen“, hatte ihm Franz Josef Wagner noch tags vorher ins Stammbuch bzw. die Bild-Zeitung geschrieben, und also spielte Kerner im Hoyzer-Verhör mal zur Abwechslung „kritischer Journalist“, wenn auch mit magerem Ergebnis. Denn Neues oder gar Interessantes gab Hoyzer nicht preis, immer mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Am Ende hatte der Fußball-Betrüger mehr gewonnen als die Zuschauer: Er konnte sich als fehlgeleiteter Jugendlicher präsentieren, der mächtig Angst vor dem Gefängnis hat. Und er empfahl sich mit seinem Auftritt für eine weitere TV-Karriere. Hübsch braun gebrannt ist er ja, nur der Mund ein wenig schief, vielleicht hat ja der Zocker-Sender NeunLive für ihn Verwendung.

Von Hoyzer werden wir noch hören. Zunächst wollen wir aber, ganz im Sinne Wagners, gute Reporter sein – und Johannes B. Kerner zur Beantwortung folgender Fragen auffordern:

– Wie gehen Ihre Kinder eigentlich damit um?

– Wie haben Sie den journalistischen Selbstmordversuch geplant?

– Wie kann man das als zweifacher Vater tun?

– Sie wollten sich schon länger um die Reputation bringen?

– Wann kam der Punkt, an dem Ihnen alles egal war?

– Wie verkommen muss ein Mensch sein, der so was tut?

– War es die Geldgier?

– Es war doch die Geldgier!

– Sie waren also geldgierig?

– Sie dachten, Sie wären cool?

– Welche Strafe haben Sie verdient?

Haben auch Sie Fragen an Johannes B. Kerner? Mailen Sie ankerner@taz.de KUZ