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Archiv-Artikel

Knick-Knack

Von eib

Knicks gibt es außer in Schleswig-Holstein nur vereinzelt im westlichen Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Niedersachsen. Sie entstanden vor 200 Jahren zum Teil auf Anweisung von oben, um Barrieren für das Vieh zwischen einzelnen Feldern zu schaffen. Anders als in anderen Gegenden gab es keine geeigneten Steine für Mauern, außerdem konnten die Menschen in der waldarmen Gegend Feuerholz gebrauchen. Ein Vorteil war und ist die Barriere gegen die starken Winde, die den fruchtbaren Oberboden abtragen können.

Wegen der Flurbereinigung in den 60er und 70er Jahren sowie illegaler Knickbeseitigung bis in die 90er Jahre hinein sind von 75.000 Kilometern im Jahr 1950 nur geschätzte 30.000 übrig geblieben. Es gibt Überlegungen, wieder neue Knicks anzulegen. Diese motzen nicht nur touristenfreundlich die von Landwirtschaft geprägte Landschaft optisch auf, sondern bilden einzigartige Ökosysteme mit 1.600 bis 1.800 Tierarten auf einem Kilometer Knick. Für viele Arten sind sie die letzten Rückzugsmöglichkeiten: Die Vögel Neuntöter, Dorngrasmücke und Goldammer kommen fast nur noch in Knicks vor. Ein typischer Knick besteht aus einem einen Meter breiten Erdwall, der dicht mit Sträuchern und vereinzelten Bäumen wie Eiche und Buche bewachsen ist.           eib

Infos des Nabu: www.bunter-knick.de