Fünf Bücherhallen schließen heute

„Dass Bücherhallen geschlossen werden müssen, ist natürlich ein Desaster. Aber uns ist klar, dass die Sparauflage der Kulturbehörde keine andere Wahl lässt.“ Resigniert und pragmatisch kommentiert Jörg Thörmer, Betriebsrat der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB), die Tatsache, dass HÖB-Chefin Hella Schwemer-Martienßen heute fünf Standorte aufgeben muss: Für immer geschlossen werden die Bücherhallen in St. Pauli, Stellingen und Dulsberg. Lurup und Blankenese müssen Zusammenlegungs-Plänen weichen, die allerdings erst 2007 bzw. 2009 umgesetzt sein werden.

Eine wenig stadtteil- und bildungsfreundliche Situation, die durch die Forderung von Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) entstand, im Haushaltsjahr 2005/2006 insgesamt 900.000 Euro einzusparen; die konkreten Vorschläge hatte im Dezember 2004 eine eigens eingesetzte Expertenkommission unterbreitet.

„Ich glaube, unsere Leser wissen, dass uns es keinen Spaß macht, Bücherhallen zu schließen. Wir sind aber dazu gezwungen, um als Gesamtsystem zu überleben“, sagt Hella Schwemer-Martienßen. Entlassen werde, bestätigt Betriebsrat Thörmer, keiner der Angestellten: „Alle von den Schließungen Betroffenen werden künftig an anderen Standorten eingesetzt.“ ps