Der koreanische Atomkonflikt

1950–53: Im Koreakrieg drohen die USA Nordkorea mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen. Nach dem Krieg stationieren sie diese Waffen in Südkorea, was aus nordkoreanischer Sicht eine Verletzung des Waffenstillstandsabkommens ist.

1962: Nordkorea nimmt einen sowjetischen Forschungsreaktor in Betrieb. Er wird ab 1977 von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) überwacht.

1985: Nordkorea unterzeichnet auf Druck der UdSSR den Atomwaffensperrvertrag.

1991: Die USA ziehen ihre Atomwaffen aus Südkorea ab.

1993: Der Chef des strategischen US-Kommandos erklärt, er werde bisher für die UdSSR bestimmte Wasserstoffbomben auf Ziele in Nordkorea richten. Darauf erklärt Nordkorea den Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag, nach dem die damals fünf offiziellen Atommächte Länder ohne diese Waffen damit nicht bedrohen dürfen.

1994: Die USA und Nordkorea unterzeichnen in Genf ein Nuklearabkommen, nachdem die USA schon „chirurgische“ Militärschläge gegen Nordkorea erwogen hatten. Vereinbart wird eine Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms, dafür sagen die USA den Bau von Leichtwasserreaktoren und Öllieferungen zu.

1998: Nordkorea schießt eine Rakete über Japan und verklärt es zu einem Satellitenstart.

1999: Nordkorea erklärt den Verzicht auf den Test von Langstreckenraketen.

Januar 2002: US-Präsident Bush zählt Nordkorea zur „Achse des Bösen“, was Nordkorea als feindliche Politik des „regime change“ interpretiert.

Oktober 2002: Die USA erklären, nordkoreanische Unterhändler hätten ein geheimes Urananreicherungsprogramm eingeräumt.

November/Dezember 2002: Die USA beenden ihre Öllieferungen an Nordkorea, Pjöngjang erklärt Wiederaufnahme seines 1994 gestoppten Plutoniumprojektes und verweist die IAEA-Inspektoren des Landes.

Januar/Februar 2003: Nordkorea kündigt den Atomwaffensperrvertrag und nimmt seine Atomanlage in Yongbyon wieder in Betrieb.

August 2003: Erste Runde der Sechser-Gespräche mit China, USA, Russland, Japan, Nordkorea und Südkorea enden ergebnislos in Peking.

Oktober 2003: US-Präsident Bush stellt Sicherheitsgarantien in Aussicht für eine Einstellung des nordkoreanischen Atomprogramms, lehnt den geforderten Nichtangriffspakt aber weiter ab.

Februar/Juni 2004: Weitere Runden der Sechser-Gespräche enden ergebnislos.

Januar 2005: Nordkorea erklärt sich zu neuen Verhandlungen bereit.

10. Februar: Nordkorea erklärt, nicht mehr an den Verhandlungen teilnehmen zu wollen, und räumt deutlicher als je zuvor den Besitz von Atomwaffen ein. HAN