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Ein Träumer und Bach

Tanz im Pumpenhaus: Das absurd-komische Stück „Frans Poelstra, his Dramaturg and Bach“ in Münster

Frans Poelstra ist ein Träumer. Als der Niederländer in den Sechzigerjahren auf Kinderbeinen Richtung Schule lief, kam er dort häufig nicht an. Meistens blieb er auf halber Strecke stehen, sah ins Wasser der Amsterdamer Kanäle und wünschte sich, so gut Gitarre spielen zu können wie Jimi Hendrix. Hat er aber nie geschafft. Auch einen anerkannten Abschluss hat Poelstra bis heute nicht bekommen. Stattdessen wurde er Tänzer. Und gilt jetzt als Magier der improvisierten Bewegung.

Am kommenden Freitag ist Poelstra im Münsteraner Theater im Pumpenhaus zu Gast, wo er „Frans Poelstra, his Dramaturg and Bach“ aufführt. Das Tanzstück hatte beim Impulstanz 2004 in Wien Premiere. Seither ist die persönliche Auseinandersetzung des Tänzers mit den Goldberg-Variationen des Komponisten um die Welt gezogen. Überall tummelt sich Poelstra nackt auf der Bühne, während sein Dramaturg Robert Steijn das Geschehen kommentierend durchleuchtet: präzise, eindringliche Szenen, gerahmt von Ironie und Dynamik.

Poelstra nannte das teils naive, teils in verborgene Sinnwelten hinab schwingende Stück einmal „Philosophie für Anfänger“. Tänzer und Dramaturg wollen die Zuschauer mit ihrem absurd-komischen Stück gleichermaßen berühren wie verwirren, den Menschen mit einer Bewegung die vermeintliche Sicherheit rauben und sie dennoch zum Lachen bringen. So fand sich schon mancher Besucher in der Vergangenheit wieder, wie er auf einer falschen Fährte wandelte – während das Stück schon wieder kehrt gemacht hatte, um in die andere Richtung zu wetzen. Ein Verwirrspiel. Eine Groteske. Ein Poelstra-Stück. ROS

Theater im Pumpenhaus, Münster18. Februar, 20:00 UhrInfos: 0251-5925252

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