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Archiv-Artikel

nordpol: wahlwerbung

Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will’s wissen.

3.000 von anfänglich 20.000 Flyern sind noch übrig. „Bis Mittwoch sollen die verteilt werden. Dann ist die Fleißarbeit erledigt“, sagt Thiesen. Mittlerweile hupen die Autos freundlich, erzählt Thiesen, wenn sie ihn mit seiner orangefarbenen Scherpe über dem Oberkörper durch die Straßen radeln sehen: „Früher haftete mir noch an, ich sei ein Spinner. Das ist jetzt gar nicht mehr so. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich eine kleine Überraschung bei der Wahl schaffen kann.“ 7,2 Prozent der Erststimmen, das war Thiesens Ergebnis beim letzten Mal. Diesmal lautet das Minimalziel: 10 Prozent, in absoluten Zahlen: 10.000 bis 13.000 Stimmen in Rendsburg und umzu. „Ab da gibt es Wahlkampfkostenerstattung“, sagt Thiesen. „Die will ich dann dem Sportverein spenden.“