FILM : Überspringende Funken
Am Anfang stand die Stimulation. Regisseurin Petra Seeger war so überwältigt von der „begeisterungsfähigen Art“ des US-amerikanischen Neurowissenschaftlers Erik Richard Kandel, dass sie beschlossen hat, „diesen zu mir übergesprungenen Funken filmisch weiterzugeben“ und ein Porträt des Hirnforschers zu drehen. Aufgewachsen ist Kandel als Kind jüdischer Eltern im Wien der Vorkriegszeit, 1939 floh die Familie in die USA. Er studierte in Harvard, kam über die Psychoanalyse zur Neurobiologie. Die besonders großen Synapsen der Aplysia-Schnecke brachten schließlich die Erkenntnisse, für die es den Nobelpreis in Medizin gab. Seeger zeigt Kandels Lebenslauf, spricht mit Mitarbeitern in seinem Institut und begleitet ihn an Schauplätze seines Lebens in Wien, Brooklyn. Den Rest lernt man von Kandel selbst: Etwa Lachen, dass der ganze Film funkelt. Alles eine Frage der Stimulation. Am Dienstag ist die Regisseurin bei der Preview im Abaton zu Gast. MATT
■ Di, 23. 6., 19.30 Uhr, Abaton Kino, Allende-Platz 3