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Zum US-Start des Hitler-Films „Der Untergang“ hat die New York Times das Werk von Regisseur Oliver Hirschbiegel gestern scharf kritisiert. Der Film enthalte „für das heimische Publikum die beruhigende Botschaft, dass vor allem einfache Deutsche Opfer des Nazismus waren“, schrieb der prominente Filmrezensent A. O. Scott. Am meisten beunruhige die Art und Weise, in der es der Film dem Publikum gestatte, Sympathie für einige mit dem Hitler-Regime verbundene Figuren zu empfinden. „Der Untergang“ ging in New York lediglich in einem kleinen Filmkunsttheater an den Start. Am 25. Februar hat das für einen Oscar in der Kategorie der ausländischen Filme nominierte Werk auch in einem Kino in Los Angeles Premiere. Der New-York-Times-Kritiker rügte insbesondere, dass der Film Charaktere wie Hitlers Sekretärin Traudl Junge sowie den Arzt Professor Ernst-Günther Schenck „dafür als Helden behandelt, dass sie kurz vor dem Auftauchen der Roten Armee von Hitler desillusioniert wurden“. Nur durch eine Notiz am Ende werde man an die 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges und an die 6 Millionen von den Nazis ermordeten Juden erinnert.

Ende eines politischen Tauziehens: Die Berliner Akademie der Künste ist jetzt endgültig in der Zuständigkeit des Bundes. Der Bundestag überstimmte mit der Kanzlermehrheit einen erneuten Einspruch des Bundesrates gegen das von Kulturstaatsministerin Christina Weiss vorgelegte Gesetz. Bereits am Mittwoch hatte der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag das Gesetz bestätigt, jedoch hatte die Länderkammer mit ihrer unionsgeführten Mehrheit erneut ihren Einspruch dagegen eingelegt. So geht das in der Hauptstadt: Was lange währt, wird endlich Bundes-Leuchtturm.