: Lemke gegen BVB
Verantwortliche der Bundesligavereine kritisieren Lizensierungsverfahren der DFL zugunsten des BVB
DORTMUND dpa ■ Werder Bremens Aufsichtsrat Willi Lemke hat eine sorgfältige Überprüfung der Lizenzunterlagen von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund für die kommende Saison gefordert. „Auch wenn es unbestritten ist, dass der BVB einen wichtigen Bestandteil der Bundesliga darstellt, darf es keine Lex Dortmund geben. Es wäre ein Schlag ins Gesicht für jeden Club, dem die Lizenz verweigert wurde, wenn Dortmund nur wegen des schönen Stadions, der WM oder des Medien-Drucks die Lizenz bekäme“, sagte der Ex-Manager der Bild am Sonntag.
Weil Borussia Dortmund derzeit von Insolvenz bedroht ist, hatte es in den vergangenen Tagen verstärkt Kritik an der Deutschen Fußball Liga (DFL) gegeben. Nach Meinung einiger Bundesliga-Vertreter soll die DFL bei der Prüfung der Dortmunder Lizenzunterlagen im Vorjahr nicht mit der nötigen Sorgfalt vorgegangen sein. „Sollte sich herausstellen, dass die Grundlagen unwahrheitsgemäß waren, werden wir unsere Interessen als Geschädigter wahrnehmen“, sagte Heribert Bruchhagen, Vorstandschef von Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt. Meldungen, nach denen sich DFL-Geschäftsführer Christian Müller damals gegen eine Lizenzvergabe ausgesprochen haben soll, wollte DFL-Sprecher Tom Bender auf dpa-Anfrage nicht kommentieren: „Wir sind in Lizenzierungsangelegenheiten grundsätzlich zu Stillschweigen verpflichtet.“
Die Kritik an der DFL hält BVB-Präsident Reinhard Rauball für überzogen. „All diejenigen, die behaupten, wir hätten gegen Lizenzunterlagen verstoßen, sollen das konkret belegen. Erst dann können wir uns zu diesen Vorwürfen äußern. Wir wollen keine Lex Dortmund. Wir wollen auch keine Hilfe von außen, von anderen Vereinen.“