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Archiv-Artikel

„Sehr gut“ ist überall selten

betr.: „Durchfall bei Bremer Juristen“, taz bremen vom 17.02.05

Mal wieder ein Artikel, der die juristische Fakultät der Uni Bremen ins schlechte Licht rückt. (…) Ungewöhnlich ist diesmal nur die Begründung für unser schlechtes Abschneiden im innerdeutschen Wettbewerb. Die taz schreibt, unsere Notenvergabe wäre schlecht, ergo die Studenten auch. Dies befremdet aber nicht nur die Bremer Studenten, denn im Fach Jura werden überall in Deutschland Noten wie „sehr gut“ und „gut“ eher selten vergeben. Nur gut, dass potenzielle Arbeitgeber davon wissen und einen Kandidaten, der mit „vollbefriedigend“ abgeschlossen hat, immer noch gerne nehmen. Übrigens wurde vor nicht allzu langer Zeit Bremen kritisiert, zu gute Noten zu vergeben.

Auch Euer Vergleich mit der Hanse Law School hinkt gewaltig. Dort endet die Ausbildung mit einem Bachelor, also einer uni-internen Prüfung. Juristen müssen aber das erste, und nach dem Referendariat das zweite Staatsexamen ablegen. Wie der Name schon sagt, prüft hier der Staat die Fähigkeiten der Juristen. Mal abgesehen von Eurer schlechten Recherche nervt auch die ständige Kritik an Bremer Juristen. Würde ein Artikel über strenge Notenvergabe in Bayern veröffentlicht, hätte der Autor bestimmt auf die ach so anspruchsvolle Ausbildung hingewiesen, bei der die Jurastudenten sich richtig ins Zeug legen müssen und aus der nur die Spitzenjuristen hervorgehen. JULIA KUSCHKE, Bremen