Medienticker

Gerhard Zeiler (49, Foto), alt-neuer RTL-Chef, hat angekündigt, dass die RTL-Gruppe ins Pay-TV-Geschäft einsteigen werde. „Nicht alle Sender können allein mit Werbung bezahlt werden. Deshalb werden wir Sender gründen, für die der Zuschauer eine Gebühr zahlen muss“, sagte Zeiler dem Handelsblatt. In Deutschland sehe er derzeit allerdings keine strategische Notwendigkeit, ins Bezahlfernsehen einzusteigen. Im Mittelpunkt des Strategiewechsels stünden vielmehr Spanien und Frankreich.

Zeitgleich zu Zeilers erster Verlautbarung nach seiner Wiedereinsetzung hat sich erstmals auch der neu-alte RTL-Chef Marc Conrad (44) zu seiner Entlassung nach nur dreieinhalb Monaten im Amt (siehe taz vom 18. 2.) geäußert – und das gleich in doppelt so viel Interviews, wie er sie in seiner gesamten Amtszeit gegeben hat. Dem Spiegel sagte Conrad, er sei auf notwendige Kurskorrekturen zu keiner Zeit aufmerksam gemacht worden: „Eine Vorwarnung hat es nicht gegeben.“ Im Focus verteidigte er zudem seinen Arbeitsstil. „Ein unüberlegter, zu schneller Kurswechsel wäre ein Fehler.“ Als mutmaßlicher Grund für Conrads Entlassung gilt, dass er sich mit der Präsentation einer umfassenden Programmstrategie zurückgehalten hat, obwohl sowohl die RTL-Führungsriege als auch die Werbekunden darauf drängten. Gegen diesen Vorwurf verwehrte sich Conrad ausdrücklich (wieder Spiegel): „Wenn das jemand schneller kann als ich, dann ist er entweder ein Fernsehgott oder ein Blender.“ (dpa)

Robert Mugabe (80), Präsident von Simbabwe, hat seinen gefürchteten Informationsminister Jonathan Moyo aller Ämter enthoben. Moyo – von den Medien in Südafrika „Simbabwes Goebbels“ genannt – gilt als geistiger Vater der repressiven Mediengesetze. Er hatte sich die Gunst seines politischen Ziehvaters verscherzt, als er bei einem vertraulichen Treffen mit Funktionären der Regierungspartei Pläne für Mugabes politische Nachfolge erörterte. Nach Angaben der südafrikanischen Sonntagszeitung Sunday Times hatte sich Moyo für die kommenden Parlamentswahlen Ende März als unabhängiger Kandidat aufstellen lassen wollen. (dpa)