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Archiv-Artikel

Hippo-Mekka Hamburg-Horn

REITSPORT Senat beschließt eine neue Doppelrennbahn in Horn, die auch dem Breitensport offenstehen soll. Aus für die Trabrennbahn in Bahrenfeld

Der Autobahn-Deckel über die A 7 wird aus dem Verkauf der Galopprennbahn mitfinanziert

Neuer Hafer für den Reitsportstandort Hamburg: Am Dienstag beschloss der Senat 1,4 Millionen Euro für die Projektplanung einer Doppelrennbahn freizugeben. Die Pferderennbahn am Volkspark in Bahrenfeld wird zugunsten des Standorts in Horn geschlossen.

Die Trabrennbahn in Bahrenfeld schreibt seit Jahren rote Zahlen und hatte lediglich durch das jährliche Trabrenn-Derby eine Bedeutung für den Reitsport. Dieses Derby soll ab 2011 in Horn laufen, wo bisher nur Galopprennen stattfinden konnten. Mit der neuen Doppelrennbahn sollen Galopper wie Traber ein neues Zentrum erhalten.

„Mit dem Projekt werden zudem 1.000 Arbeitsplätze gesichert“, sagte Sportsenatorin Karin von Welck (parteilos) gestern. „Die Gesamtkosten sind im Detail noch nicht abschätzbar, werden aber zwischen 30 und 60 Millionen Euro liegen.“ Die im Haushalt einplanten 31,4 Millionen Euro seien dabei das Maximum an Investitionen seitens der Stadt: „Jede Differenz muss vom Investor getragen werden“, sagte die Senatorin. Jetzt beginne die Suche nach einem Geldgeber und einem Betreiber. Wert lege der Senat darauf, das Projekt als „grüne Lunge für Kinder und Familien“ im Stadtteil Horn zu etablieren: Die Anlage soll für Bürger und Breitensportveranstaltungen geöffnet werden.

Auch für Bahrenfeld sei das Aus der Galopprennbahn kein Verlust, sondern vielmehr ein „Quantensprung“ für die Stadtteilentwicklung, so von Welck weiter: „Durch die Verlagerung werden erhebliche Potenziale freigemacht, zum Beispiel für den Wohnungsbau.“ Sechs Millionen Euro aus dem Verkaufserlös der Galopprennbahn sollen dabei in den Bau des Deckels über die Autobahn 7 fließen.

Kritik übte prompt die Linksfraktion: „Es ist ein Unding in der angespannten wirtschaftlichen Lage mehr als 30 Millionen Euro in den Sand zu setzen“, wetterte der Abgeordnete Joachim Bischoff. Die Ausgaben stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Nach dem Galoppderby 2010 soll die Zusammenlegung der Reitstandorte beginnen. Fertig sein soll die neue Doppelrennbahn dann 2012. JOSEPH VARSCHEN

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