: Bitte ein BID
Nach US-Vorbild: Die Bergedorfer Innenstadt soll durch privatwirtschaftliches Engagement attraktiver werden
Business Improvement Districts, kurz BID – in Hamburgs Südosten werden sie Wirklichkeit. Das nach US-amerikanischem und kanadischem Vorbild entwickelte Konzept zur Standortaufwertung wird nun als bundesweit erstes Projekt dieser Art im Bezirk Bergedorf umgesetzt, konnten Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) und Bezirksamtsleiter Christoph Krupp gestern stolz verkünden: Die laut Hamburger BID-Gesetz geforderten 15 Prozent der betroffenen GrundeigentümerInnen haben sich für das Projekt ausgesprochen.
Das Quartier vom Mohnhof/ Sachsentor über die Alte Holstenstraße bis zum Serrahn soll mit einer Reihe von Maßnahmen attraktiver gemacht werden. Bergedorfer GrundstückseigentümerInnen, EinzelhändlerInnen und DienstleisterInnen haben gemeinsam mit VertreterInnen der lokalen Verwaltung ein Gesamtkonzept für den Standort Sachsentor erarbeitet. Das sieht unter anderem die Entfernung sämtlicher Grafitti sowie das Anbringen von Bronzetafeln an geschichtsträchtigen Plätzen vor und will mehr KonsumentInnen zum Einkauf in der Bergedorfer Innenstadt verführen.
Die Maßnahmen sollen in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden und insgesamt 150.000 Euro verschlingen. „Alle Nutznießenden sind an den Kosten beteiligt. So werden die beschlossenen Maßnahmen für alle bezahlbar“, hebt die BID-Koordinatorin Isabel Kaßner hervor.
Und es soll sich auszahlen. Die Beteiligten versprechen sich von der Umsetzung selbstredend auch finanzielle Vorteile, immerhin gelten die Investitionen in die Bergedorfer Innenstadt als zukunftssicher. Ein Bevölkerungswachstum von 31.000 auf heute rund 208.000 Menschen hatte der Bergedorfer Einzugsbereich in den vergangenen 25 Jahren zu verzeichnen.
Eine weitere BID-Initiative ist in der Hamburger City geplant: Für den Neuen Wall wird seit knapp einem Jahr die Umgestaltung vorbereitet. Auf die Frage, welche weiteren BID-Projekte es in Hamburg geben werde, hatte Senator Freytag lediglich einen Standort parat: „Harburg ist hierfür eine sehr geeignete Adresse.“ Kerstin Fulge