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Archiv-Artikel

Panische Prognosen

Der runde Tisch glaubt, dass Moorburg auf absehbareZeit nicht für die Hafenerweiterung gebraucht wird

Der runde Tisch Moorburg/Hohenwisch hat Prognosen widersprochen, die eine baldige Inanspruchnahme des Dorfgebiets durch den Hafen nahe legen. Selbst wenn das stürmische Umschlagwachstum im Containerverkehr andauern sollte, sei Moorburg nicht gefährdet. Aus Sicht der Bürgerinitiative liegt das vor allem daran, dass sich Umschlagwachstum und Flächenverbrauch auseinander entwickeln und ein Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven einen Teil des Verkehrs auf sich ziehen werde.

Anfang der 80er Jahre, als der Umschlag in Hamburg bei einer Million Standardcontainern (TEU) lag, sei ein Hafen in Moorburg spätestens ab Mitte der 90er Jahre gefordert worden, argumentiert der runde Tisch. Bis zur Eröffnung des Containerterminals Altenwerder Ende 2002 habe sich der Umschlag jedoch verfünffacht, ohne dass ein Quadratmeter frischer Fläche benötigt worden sei – vor allem, weil der Einsatz neuer Technik die Umschlaggeschwindigkeit stark erhöht habe. Altenwerder zum Beispiel sei dreimal so effizient wie der ältere Terminal Burchardkai. Überdies gebe es Flächenreserven im bestehenden Hafengebiet, die für den Containerumschlag hergerichtet oder umgewidmet werden könnten, wie Steinwerder oder der Dradenauhafen.

Ein Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven wird aus Sicht des runden Tisches „eine direkte Konkurrenz zu Hamburg darstellen und ist es bereits jetzt schon, weil bestimmte Hamburger Planungen eine Reaktion auf diese heraufkommende Konkurrenz sind“. Als Projekt von nationaler Bedeutung werde der Tiefwasserhafen auch gut ans Verkehrsnetz im Hinterland angebunden werden. Für den Verteilerverkehr mit kleinen Schiffen ins Baltikum sei Wilhelmshaven besser geeignet, weil der Nord-Ostsee-Kanal von hier aus einfacher zu erreichen sei als von Hamburg. Gernot Knödler