: Bandenkrieg vor Gericht
Prozessauftakt zu Mehrfachmord in Vietnamesen-Heim
Zehn Jahre nach dem blutigen Bandenkrieg in einem von Vietnamesen bewohnten Heim in Marzahn müssen sich seit gestern der mutmaßliche Chef der berüchtigten „Quang-Binh-Bande“ und einer seiner damaligen Handlanger wegen mehrfachen Mordes sowie Mordversuches im Landgericht verantworten. Sechs Vietnamesen, darunter eine Frau, waren am 29. März 1995 in dem Wohnheim durch Kopfschüsse regelrecht hingerichtet worden. Ein weiterer Mitbewohner hatte schwer verletzt überlebt. Laut Staatsanwalt war geplant, möglichst viele Mitglieder einer konkurrierenden Bande auszuschalten, um die Gruppierung zu schwächen, die von ihr kontrollierten Standplätze der Zigarettenhändler zu übernehmen und Schutzgelder zu kassieren. Die beiden Angeklagten wollten zu Prozessbeginn keine Aussage machen. Beide sitzen derzeit in Haft. Der 36-jährige Hauptangeklagte wurde bereits im Jahr 2003 wegen Anstiftung zum Mord zu lebenslanger Haft verurteilt. DDP