: Öl-Engpass verschoben
ENERGIE Wegen der Krise steigt die Nachfrage nach Erdöl langsamer als erwartet – oder sinkt sogar
PARIS rtr | Die schwerste weltweite Rezession seit den 1930er-Jahren belastet nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur die Ölnachfrage mittelfristig stark. Der Verbrauch steige vermutlich zwischen 2008 und 2014 lediglich um 0,6 Prozent pro Jahr oder 540.000 Barrel täglich, teilte die IEA am Montag mit. Sollte die Erholung länger auf sich warten lassen, könnte die Nachfrage sogar sinken. Die Gefahr von Versorgungsengpässen sei allerdings nicht gebannt, sondern nur verschoben. „Ob wir schon Mitte des Jahrzehnts eine Lieferkrise haben oder ob wir noch etwas Puffer haben, hängt größtenteils vom Tempo eines Aufschwungs und von den Maßnahmen der Regierungen zur Energieeffizienz ab“, sagte IEA-Chef Nobuo Tanaka. Die IEA ist damit deutlich pessimistischer als im Dezember, als sie noch ein doppelt so starkes Wachstum vorhergesagte. Allerdings hat sich die Rezession als deutlich schärfer herausgestellt als befürchtet. In vielen Ländern brach die Wirtschaftsleistung stark ein, eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht. Auch der Einbruch des Welthandels lässt die Nachfrage nach Öl stark sinken. Tanaka zeigte sich auch besorgt, dass ein zu schneller Anstieg des Ölpreises die Erholung der Wirtschaft behindern könnte.