: Kammer vor der Hoftür
Die Landwirtschaftskammer NRW soll nach dem Wunsch der Bauern in der Region präsent sein – wo ist unklar
MÜNSTER dpa ■ In der Standortfrage der von Finanzsorgen geplagten Landwirtschaftskammer NRW haben sich Kreisvertreter von Landwirten für eine starke Präsenz in der Region ausgesprochen. In einer gestern veröffentlichten Erklärung richteten sie sich zugleich gegen „ultimative Standpunkte“ in der öffentlichen Diskussion. Sie nehmen damit unter anderem Bezug auf die von Agrarministerin Bärbel Höhn (Grüne) angedachte Bündelung an einem Standort anstelle der Hauptverwaltungen in Münster und Bonn.
Die Landwirte stimmten damit zwar der geplanten Regelung zu, wonach die Arbeit statt von bisher 25 Niederlassungen künftig von nur noch dreizehn größeren Standorten erledigt werden soll. Zur Zukunft der Hauptstellen äußern sie sich jedoch nicht konkret. Geschlossen werden sollen etwa Verwaltungsstellen in Olpe, Recklinghausen, Münster und für den Rhein-Sieg-Kreis in Bonn. Auch Höhn hatte gefordert, die Standorte in der Fläche zu erhalten. Hintergrund sei ein im Haushalt der Kammer klaffendes Loch von rund 20 Millionen Euro, sagte Kammersprecher Bernhard Rüb. Zu dieser Summe komme noch ein Verlust von rund zwölf Millionen Euro aus dem Jahr 2004. Insgesamt hat der Haushalt 2005 der Landwirtschaftskammer ein Volumen von 172,5 Millionen Euro.
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