: Immobilienhaie beißen auf Granit
Laut einer Studie werden Mieten und Preise für Wohnungen in den kommenden Jahren konstant bleiben. Jedes zehnte Büro steht leer. Wachstumschancen bei Billighotels
Die Mieten und Preise für Wohnungen in Berlin werden in den nächsten Jahren weitgehend konstant bleiben. Bei den Büromieten ist ab 2006 mit einem sehr langsamen Preisanstieg zu rechnen. Die Mieten für Einzelhandelsflächen sind deutlich zurückgegangen und haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Wachstumschancen ergeben sich bei einfachen Hotels wegen der anhaltend steigenden Touristenzahlen. Das sind die Ergebnisse einer von der Deutschen Bank und der Technischen Universität (TU) Berlin herausgegebenen Studie zum Immobilienmarkt der Hauptstadt.
Die Wirtschaftsleistung Berlins ist in sieben der vergangenen zehn Jahre geschrumpft. Diese schlechte Entwicklung spiegele sich auch auf den Immobilienmärkten der Hauptstadt wider, sagte Tobias Just von der Deutschen Bank gestern. Die Wohnungsmieten und Preise für Eigentumswohnungen sind seit Jahren gesunken. Das aktuelle Preisniveau auf dem Berliner Wohnungsmarkt korrespondiert laut der Studie weitgehend mit dem vergleichsweise niedrigen Einkommen der Haushalte in der Stadt. Da die gravierendsten Anpassungen vorüber seien, rechnen die Autoren für die nächsten Jahre nicht mit starken Preisänderungen.
Für viele Investoren unbefriedigend verlief die Entwicklung auf dem Berliner Büromarkt. Jedes zehnte Büro steht leer. Bis 2009 wird nach der Studie die Leerstandsquote sehr langsam sinken, ab 2006 ist nur mit einer sehr langsamen Verteuerung der Mieten zu rechnen. Just geht davon aus, dass die Spitzenmieten Ende dieses Jahrzehnts allenfalls um 10 Prozent über dem heutigen Niveau liegen werden.
Auch bei Einzelhandelsimmobilien gibt es ein Überangebot an Flächen. Während die Einzelhandelsumsätze 2004 zum vierten Mal in Folge zurückgingen, kommen weiterhin neue Verkaufsflächen auf den Markt. Dadurch gerieten die Mieten nicht nur an der Peripherie, sondern sogar in den Toplagen unter Druck.
In der Hotelbranche stellt sich die Marktsituation unterschiedlich dar. In der Spitzenhotellerie wurde das Bettenangebot in den vergangenen Jahren nach Ansicht der Autoren zu stark ausgeweitet. Daher sei in diesem Segment mit einer Konsolidierung zu rechnen. Bei einfachen Hotels hingegen gebe es dank anhaltend steigender Touristenzahlen noch Wachstumschancen. DDP