: „Das ist keine Psychoanalyse“
Zeichnungen und Fotos über „Väter“
taz: Frau Baier, hat sich nach Ihren Beobachtungen das Vaterbild im Laufe der Generationen gewandelt?
Julia Baier, Fotografin: Mein Großvater hat mir über viele Jahre hinweg Zeitungsausschnitte gesammelt und geschickt, auf denen Fotos unter anderem zum Thema Vater zu sehen sind. Es werden in einem Provinzblatt wie die Passauer Neue Presse immer noch sehr viele „heile Welt“ Familienbilder gedruckt!
Wie setzt sich Ihre Ausstellung „Väter“ mit dem Thema auseinander?
Ein befreundeter Illustrator und Grafikdesigner, Uli Chomen, und ich haben eine sehr freie Herangehensweise an das Thema gewählt. Ich habe mich viel mit meinem Großvater beschäftigt und Fotos, die ich von ihm gemacht habe, collagenhaft neu zusammengefügt. Uli arbeitete eher assoziativ und malte das auf, was ihm beim Gedanken an seinen Vater in den Sinn kam. Wir stellen diese Collagen, Malereien, Zeitungsausschnitte und Fotografien aus. Das Ganze dreht sich einfach viel um Erinnerungen – auch an die Stadt Passau, wo wir beide herkommen.
Väter gibt es da also nicht zu sehen?
Nein, auf jeden Fall nicht so direkt. Es ist auch keine psychoanalytische Ausstellung bei der es darum geht, sich mit verschiedenen Vaterbildern auseinanderzusetzen und sie zu porträtieren oder zu analysieren. Wir haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern beschäftigen uns eher humorvoll mit dem Thema. Der Titel der Ausstellung war purer Zufall. Interview: gkw
Eröffnung der Ausstellung „Väter“ von Julia Baier und Uli Chomen heute um 19.30 in der Schule 21, Godehardstraße 21. bis 24. Juli.