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Archiv-Artikel

Lohn der Angst

Opel ist gerettet – aber um welchen Preis? 9.500 Stellen verschwinden, Tariferhöhungen werden nur reduziert weitergegeben, das Weihnachtsgeld wird gekürzt. Doch: 25.500 Jobs bleiben erhalten

Die gute Nachricht zuerst: Die Existenz der Opel-Werke in Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern ist bis zum Jahre 2010 gesichert. Management und Betriebsrat unterzeichneten gestern einen „Zukunftsvertrag“: Der Mutterkonzern General Motors verpflichtet sich, die Fabriken besser auszulasten. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen. 25.500 Jobs bleiben in Deutschland erhalten. Übertarifliche Vereinbarungen bleiben für die Belegschaft bestehen. Das Weihnachtsgeld ist immer noch höher als tariflich vorgesehen.

Die schlechte Nachricht folgt: Ein freiwilliges Abfindungsprogramm, Vorruhestand, Outsourcing und Altersteilzeitverträge sorgen für den Abbau von insgesamt 9.500 Jobs. Wer bleibt, muss künftig flexibler arbeiten – zwischen 30 und 40 Stunden die Woche. 15-mal jährlich muss an Samstagen gejobbt werden – ohne Zuschläge. Tarifsteigerungen werden nur um ein Prozent verringert übernommen. Für 2004/2005 fallen sie ganz aus. Das Weihnachtsgeld schrumpft auf nur noch 70 Prozent eines Monatslohns. Mehr zum Thema: BRENNPUNKT SEITE 3