: RAG enthaftet sich
ESSEN taz ■ Die Essener RAG will ihre Haftung für die Altlasten des Kohlebergbaus loswerden. Deshalb soll der Mischkonzern, der nur noch 15 Prozent seines Umsatzes mit dem schwarzen Gold erzielt, 2006 an die Börse.
NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) ist begeistert. „Das ist das was wir brauchen: Handeln statt Jammern“, sagte er am Wochenende in Düsseldorf. Auch die RAG-Anteilseigner RWE, E.O.N. und ThyssenKrupp scheinen überzeugt. Nach aktueller Gesetzeslage haftet die RAG nämlich mit ihrem gesamten Vermögen für alle Risiken, die durch den Bergbau entstehen, eine Dividende darf deshalb nicht gezahlt werden, die Anteilscheine der drei sind wertlos.
Mit dem Börsengang könnten rund fünf Milliarden Euro erzielt werden, die dann in einem Haftungsfonds beim Bund verankert werden sollen. Die Haftung des Konzerns – Gesamtumsatz 21 Milliarden Euro – reduziert sich auf 100 Millionen Euro. PEL