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Archiv-Artikel

Eine politische Pionierin ist tot

Von aldi

Wer als Jugendlicher den Ausblick auf den Hafen genossen habe, werde immer wiederkehren und bedacht darauf sein, wirtschaftliche Kontakte in diese Stadt zu knüpfen. Mit dieser Argumentation setzte sich Paula Karpinski 1950 durch in der Hanseaten Senat: Die Jugendherberge am Stintfang wurde gebaut. In Hamburgs SPD kam Karpinski eine besondere Rolle zu: Seit 1914 Parteimitglied, saß sie 1932/33 (sowie von 1946–1966) in der Bürgerschaft, war mehrfach in Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert und war 1946 erste Frau in einer bundesdeutschen Landesregierung. Es gehe ihr um den Menschen, betonte Karpinski und dürfte öfter als andere die Frau gemeint haben – zu einer Zeit, da Frauenpolitik nur als Kinder- und Jugendpolitik zu betreiben war. Gestern starb die große alte Dame der Hamburger Politik (im Bild mit Bürgermeister Henning Voscherau, 1996) im Alter von 107 Jahren. aldi/Foto: dpa