S-BAHN-SKANDAL
: Junge-Reyer droht mit Vertragskündigung

Was vielen S-Bahn-Fahrgästen angesichts der erneuten massiven Zugausfälle am Wochenende fast übergelaufen sein dürfte, ist bei Ingeborg Junge-Reyer längst passiert. Recht gallig drohte die SPD-Stadtentwicklungssenatorin am Sonntag der Bahntochter mit vorzeitiger Vertragskündigung und der Neuausschreibung der Schienenpacht.

„Nach den Erfahrungen sind wir wohl gut beraten, die Leistungen der S-Bahn auszuschreiben, ehe der Vertrag ab 2017 neu vergeben wird. Wer den Zuschlag dann erhält, werden wir dann sehen“, so Junge-Reyer. Sie bekräftigte zudem, Strafgelder zu fordern. „Meine Andeutungen sind bitterernst gemeint.“ Das Land werde auf jeden Fall schon mal Geld einbehalten, weil Züge ausgefallen sind.

So sauer ist Junge-Reyer auch darum, weil es am Sonntag wieder zu Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr gekommen war und dies in dieser Woche wohl so weitergeht: Warten, umsteigen, keine Infos et cetera. Auch das Unternehmen hat anscheinend keinen Schimmer über das Ausmaß der Panne. Die Verzögerungen werden noch anhalten, so ein Sprecher. Seit Montag durften auf Anordnung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) rund 380 Wagen der S-Bahn nicht mehr eingesetzt werden. Deren Räder waren nicht, wie vom EBA gefordert, einmal wöchentlich überprüft worden. ROLA