Berichtigungen und Ergänzungen

Betr.: „Sie blieb standhaft bis zum Ende“, taz hamburg , Weihnachten 2004

In dem oben genannten Artikel heißt es: „Im April 1946 gründete die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) in Ostberlin das Neue Deutschland – bis zum Juni 1946 leitete Ende die Zeitung.“

Ich habe Lex Ende im April 1936 in Prag kennen gelernt, geheiratet haben wir im November 1946 in Berlin.

Zu ihrem Artikel möchte ich einige Berichtigungen und Ergänzungen mitteilen.

Ich weiß nicht mehr genau, bis zu welchem Tage mein Mann Chefredakteur des Neues Deutschland war. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ihm die Zeitung an seinem 50. Geburtstag, am 6. April 1949, eine große Geburtstagsfeier ausgerichtet hatte. Er hat das Neues Deutschland demnach etwas länger als 3 Jahre geleitet. Im Oktober 1950 wurde er nach dem Ausschluss aus der Partei nach Hilbersdorf in Sachsen geschickt, wo er am 15. Januar 1951 auch starb. Im Jahre 1990 wurde er posthum rehabilitiert.

Weiter möchte ich bemerken, dass mein Mann nicht im Jahre 1928, sondern 1933 emigrierte. Von 1933 an lebte er zunächst in Saarbrücken, danach in Prag und vom Oktober 1937 an bis zum Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich in Paris. In diesen Jahren brachte er die Deutsche Volkszeitung bis zu deren Verbot im Herbst 1939 heraus. Er wurde verhaftet und in das Internierungslager Marolle gebracht. Nach der Flucht aus diesem Lager hielt er sich bis zum Ende des Krieges illegal in Marseille auf, wo er einer Gruppe von Widerstandskämpfern angehörte. Nach Kriegsende kehrte er nach Berlin zurück, gründete die Zeitung Der freie Bauer und leitete diese bis April 1946. Nach dem Zusammenschluß von KPD und SPD zur SED im April 1946 wurde er mit der Gründung und Leitung des Parteiorgans Neues Deutschland beauftragt.

Ich habe Frau Irene Wosikowski in Paris als Herta oder Helga kennengelernt, wo wir beide bei der Deutsche Volkszeitung beschäftigt waren. Von ihrem schrecklichen Schicksal habe ich erfahren, als ich nach dem Krieg nach Berlin kam. Gertrud Ende