: Es wird mehr gehoppelt
Hier fühlt sich das Steppentier wohl: Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen bei der Hasenzählung mit vorn
Muss ja alles mal gezählt werden. Also auch die Hasen. Das erfreuliche Ergebnis: Beim deutschen Feldhasen geht der Populationstrend deutlich nach oben. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Bestand weiter gestiegen, wie gestern der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) die Ergebnisse der Hasenzählung 2004 mitteilte.
Im vergangenen Jahr tummelten sich durchschnittlich 14 Hasen auf einem Quadratkilometer. Immerhin zwei Tierchen mehr als im Jahr 2003. Wobei nach den präziser aufgeschlüsselten Zahlen doch deutliche Unterschiede innerhalb der deutschen Hasenbevölkerung zu vermelden sind: Statistisch vorn liegt der Feldhase mit 39 Exemplaren je Quadratkilometer in Nordrhein-Westfalen, auch sonst das bevölkerungsreichste Bundesland. Niedersachsen befindet sich in der Spitzengruppe. Hier zählte man 24 Tiere pro Einheit. Mit 17 gezählten Hasen pro Quadratkilometer darf Schleswig-Holstein gleichfalls als ein gutes Hasenland gelten.
Mit den Ländern im Osten Deutschlands wird der Hase allerdings nicht richtig warm. Hier finden sich im Schnitt drei bis sechs Tiere. Was aber auch als positives Signal gesehen werden könnte: immerhin ist der Hase seiner eigentlichen Natur nach ein Steppentier. Doch gerade in Mecklenburg-Vorpommern fasst der Hase immer besser Fuß.
Zählung der Feldhasen ist zweimal im Jahr. Speziell geschulte Jäger machen das wissenschaftlich korrekt in der Dunkelheit, indem mit Scheinwerfern die Felder abgesucht werden. Tatsächlich werden die Tiere dabei nur gezählt. Denn die wachsende Hasenpopulation will man bei den Jägern auch als eigenen Verdienst sehen. „Eine äußerst schonende Bejagung und intensive Hegemaßnahmen in den letzten Jahren haben dazu beigetragen, dass sich die Bestände erholen“, sagte DJV-Präsident Jochen Borchert. Mit Zuarbeit der Natur: „Das trockene Frühjahr 2004 und der Jahrhundertsommer 2003 waren die besten Voraussetzungen für die erfreuliche Entwicklung.“ TM