Mehdorn baut um

Den geplanten Weg der Bahn zu einem „international führenden Mobilitäts- und Logistikdienstleister“ will Bahnchef Mehdorn mit einem Umbau seines Konzerns vorantreiben. Dabei sollen die bisher fünf Unternehmensbereiche auf drei reduziert und diese zugunsten der Konzernzentrale weitgehend entmachtet werden. Die neuen Unternehmensbereiche werden Transport, Personenverkehr und Infrastruktur umfassen. Strategie, finanzielle Steuerung und Besetzung von Führungspositionen sollen direkt von Mehdorns Konzernzentrale bestimmt werden. Dies hat der Bahnchef seinen Aufsichtsräten in einem vertraulichen Papier mitgeteilt, das seinen Weg in die Presse gefunden hat. Der Aufsichtsrat tagt morgen.

Verkehrspolitiker von Koalition und Opposition kritisieren Mehdorns Absichten. Albert Schmidt (Grüne) hält den Umbau für rechtlich problematisch: Die einzelnen Unternehmensbereiche, die laut Bahngründungsgesetz als Aktiengesellschaften organisiert sein müssen, verkämen zu Pro-Forma-AGs. Dirk Fischer (CDU) nannte die Pläne ein „brutales Rezentralisierungsmodell“. Aufgabe der Bahnholding sei laut Gesetz eigentlich, die Verselbstständigung der Töchter zu fördern. TAZ